Hoyschrecke 2020

Hoyschrecke 2020

Die Hoyschrecke flogen online

Eigentlich sollte vom 27.-29.11. in der Kulturfabrik das 24. Liederfest stattfinden. Die Pandemie und die aktuellen Corona-Bestimmungen verhinderten dies.
Aber nicht mit uns. Wir entschlossen uns kurzfristig dem Virus, welcher bekanntlich nicht von „Hoyschrecken“ übertragen wird, Stand zu halten und das Liederfest zumindest mit offener Bühne und dem Wettbewerb online im World Wide Web auszustrahlen.

Dafür gewannen wir mit der Kulturstiftung Freistaat Sachsen einen zusätzlichen Förderer und mit dem Radiosender Freies BürgerRadio Slubfurt e.V. (Frankfurt/Oder) einen weiteren Partner.
Nur der geplante Workshop und das Café-Konzert mit Manfred Maurenbrecher mussten leider ausfallen, bzw. werden 2021 nachgeholt

Das Online-Konzept sah vor das der Radiosender Freies BürgerRadio Slubfurt e.V. (Frankfurt/Oder) die offene Bühne im Vorfeld produzierte und diese terrestrisch und im Internet am 27.11., ab 20 Uhr ausstrahlt. Dafür schickten 12 Teilnehmer, welche sich im Vorfeld bereits angemeldet hatten, ihre Audiodateien von 2 Liedern an den Sender. Eine Publikumswertung war auch möglich und stand am Ende der Sendung die Liedermacherin CLARA aus Cottbus als Sieger fest.
Nochmals vielen Dank für die Zusammenarbeit an http://www.radio.slubfurt.net/

Wettbewerb

Die acht Beiträge, der von einer Vorjury Anfang Oktober ausgewählten Teilnehmer für den Wettbewerb wurden im Vorfeld in der Kufa produziert.
Dafür hatten sich aus 37 Bewerbern folgende Künstler qualifiziert: Josef Hien (München), Miro (Dresden), Johannes Molz (Regensburg), Die Nowak (Sinzing/Bayern), Masha Potempa (Leipzig), Elena Seeger (Stuttgart) und Doc Fritz (Jena).
Marlene Colle musste sich leider in Quarantäne begeben. Als „Nachrutscherin“ nahm Paula Linke aus Leipzig ihren Platz ein.

Die Produktion der Kulturfabrik Medienwerkstatt unter fachkundiger Mitwirkung durch den Tontechniker Torsten Hauser wurde am 28.11. ab 20 Uhr live auf diversen Youtube und Facebook –Kanälen ausgestrahlt, u.a. auch Hoyte24.de, Freies BürgerRadio Slubfurt e.V. oder augusto sachsen.de.  Auch hier konnte der Zuhörer über einen Link mitwerten. Moderiert und zusammengehalten wurde der Abend durch Melvin Haack.

Die Fachjury, u.a. bestehend aus dem Singer/Songwriter Manfred Maurenbrecher und Petra Schwarz (Liederbestenliste), und Vertretern der 4 Mitveranstalter (Profolk e.V., Gundermanns Seilschaft, Hoyerswerdaer Tageblatt, Kulturfabrik e.V.) bestimmen ihren Preisträger über eine Zoom-Konferenz.

Die beiden Gewinner (Jury,- und Publikumspreis) erhielten eine Einladung zu dem Preisträgerkonzert am 19.6.21, wo dann die Übergabe der metallenen Hoyschrecken erfolgte. Dank der Ostsächsischen Sparkasse Dresden können die Preise auch in diesem Jahr wieder mit einem Preisgeld dotiert werden.

Die Hoyschrecken gingen an: Die Nowak (Jurypreis) und Paula Linke (Publikumspreis).

 

24.Liederfest „Hoyschrecke“
Jurywertung
Platz 1: Die Nowak
Platz 2: Paula Linke
Platz 3: Doc Fritz

Publikumswertung:
Platz 1: Paula Linke
Platz 2: Die Nowak
Platz 3: Doc Fritz


Teilnehmerinfos

Die Nowak
Sie ist die Kunstfigur der in Regensburg lebenden Rebekka Maier. Ihre Songs am Klavier „malen Bilder, die sich in die Festplatte ihrer Zuhörer graben und die man so schnell nicht mehr loswird“. Ihre mit Sarkasmen und mit schwarzem Humor gespickten Texte brachten ihr u.a. 2018 den Rio Reiser Songpreis ein. Auch schafft es Die Nowak in unglaublich berührender Weise, der Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten und schließt sich dabei nicht aus. Und sie liebt den Austausch mit anderen Musikern bei Liederfesten – 2020 ist dafür leider kein gutes Jahr.

Doc Fritz
Der Jenaer war 2018 Teilnehmer der Hoyschrecke und belegte dabei Platz 3 in der Publikumswertung. Mit bürgerlichem Namen heißt er Tim Liebert und ist seit vielen Jahren auch in der Folk-Szene unterwegs, z.B. mit „Garlic & Onions“ oder „HüSCH!“. Er begleitet sich mit der Waldzither. Der FOLKER schreibt: „Schlichte, reduzierte, melancholische Songs, mitreißende Rhythmen“ und „Folknews“: „…mit hoher Spielfreude, sanfter Stimme und Augen, aus denen der Schalk blitzt“. Doc Fritz nimmt als Nr. 8 der Vor-Jury teil, da es bei der virtuellen offenen Bühne 2020 keinen Sieger gibt.

Josef Hien
Geboren wurde er in Regensburg, war dann Spielzeugverkäufer, Opernsänger, Eventmanager, Tennistrainer, Marketingleiter und Altenheim-Umzugskoordinator. Was für ein Lebenslauf! 2015 kommt es zu ersten Akkorden auf der Gitarre und zu einem Protestlied über die Zustände am Arbeitsplatz. Daraufhin Jobverlust, Abfindung, erstes Album und seither Liedermacher als Beruf. Josef lebt jetzt in München. Der Deutschlandfunk berichtet: „Er nimmt politische Ungerechtigkeiten aufs Korn“ und die Süddeutsche Zeitung schreibt: „Eine außergewöhnliche Stimme“.

Paula Linke
Über die Leipziger Liedermacherin schreibt Masha Potempa: Paula denkt singend nach, sucht und findet Pfade zwischen Akkorden. Tänzerisch und nachdenklich, klar, bestimmt und kraftvoll.“  Und Lennart Schilgen ergänzt: „Politisch, ohne zu belehren. Kritisch, ohne schwarz zu sehen. Mit Haltung, Wärme und einer großen inneren Stärke.“ Im Corona-Sommer 2020 veröffentlichte sie ihr zweites Album. Paula rückte in letzter Minute in den Wettbewerb, da Marlene Colle zu den Aufnahmen nicht anreisen konnte.

Miro
Er hat nichts mit dem spanischen Maler zu tun, sondern heißt eigentlich Mirko Seifert und kommt aus Dresden. Seit 12 Jahren ist er freiberuflicher Sänger und Gitarrist. Als Straßenmusiker zog er jahrelang an der Ostseeküste durch die Lande. Anfangs noch mit Coversongs, doch irgendwann wurde ihm klar, dass die eigenen Lieder ehrlicher und mehr „ich“ sind. Miro schreibt: „Meine Lieder sind erzählerisch lebendig, bildhaft poetisch und ein klein wenig melancholisch, manchmal.“ Seine neueste CD heißt „Ein Peso zum Glück“.

Johannes Molz
Noch einer aus Regensburg. Er studierte Informationswissenschaften und Anglistik und erhielt 2019 den Kulturförderpreis seiner Stadt. „Ich bin schon ein Leben lang Musiker, Schriftsteller und Produzent und kombiniere das auf der Bühne zu einem abgründigen Nudelsalat des deutschsprachigen Singersongwritertums mit eingestreuten Lesungen“ schreibt er über sich. Johannes begleitet sich mit der Baritonakustikgitarre, spielte in Bands von Jazz über Klassik bis Metal und ist Komponist, u.a. für Film-Soundtracks. Er organisiert auch den Wettbewerb „Song Slam“.

Masha Potempa
Masha ist dem Hoyschrecken-Stammpublikum bestens bekannt und belegte hier bereits Platz 3 in Publikums- und Jurywertung. Sie stammt aus Duisburg, lebte in Berlin und jetzt in Leipzig. Sie war an der SAGO Akademie von Christof Stählin und der Celler Schule für Textdichter, erhielt ein Künstlerstipendium auf Burg Waldeck, eine Nominierung für den Preis der deutschen Schallplattenkritik und war Gewinnerin des Deutschen Chansonpreises 2015. Dazu zahllose Auftritte in den wichtigsten Clubs und im Radio. Sie „singt von den Kleinigkeiten, in denen sich das Große widerspiegelt“.

Elena Seeger
Sie lebt, musiziert, malt, gärtnert, kocht und arbeitet in Stuttgart. Ihre musikalische Ausbildung mit Klavierstunden, Posaunen- und Gesangsunterricht genoss sie in Killertal, der kleinen, vom Albtrauf umarmten Metropole. Nach abgeschlossenem Kunststudium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart folgte die Kleinkunst, „geprägt vom Perspektivwechsel – Dinge anders betrachten, Normen in Frage stellen – schön verpackt in ein quietschgelbes Universum voll Selbst- und Fremdironie.“