Hoyschrecke 2011

….ein persönliches Resümee von unserer wunderbaren „LiederCafe“-Betreuerin Anja:

Ja! Das 15. Liederfest „Hoyschrecke“ kann ich nur bestätigen war ein Wunderbares. Das Team des unter der PROFOLK Fahne wehenden Liedercafé ist für mich das Team des Jahrhunderts!!! Also lieber Martin & Robert aus Berlin, sowie Andreas & Otto aus Rostock + Kufa-Silvio: Der Dank gilt nicht mir, denn ohne Eure herzerwärmende Unterstützung und Kufa-Silvios praktischen Vorbereitungen, gäbe es nicht die Chance, der Kufa Hoywoy mit dem Liedercafé dafür zu danken, dass: es den Ort gibt; Gundi und Bernd Nitzsche nicht in Vergessenheit geraten; die Leute miteinander reden und musizieren; sich die Herzen um mehrere Grad erwärmen und atmosphärische Gemütlichkeit immer eine Nuance für ein „Bis zum nächsten Jahr“ bedeutet.

33502_106538552737712_4891272_nZur Nachtsession am Freitag nach der offenen Bühne hielten LEF (Trio aus Bad Hersfeld) und „Die Lohnsklaven“ am längsten durch. Noch im Morgengrauen klangen die Gitarren mit Stücken aus der Schublade nach und versprachen einen wunderbaren Start in den Hoyschrecke – Samstag. Erwähnung muss auch unbedingt der gutbesuchte und qualitativ hochwertige Workshop (Text / Komposition) mit Paul D. Bartsch (www.zirkustiger.de) und Sander Lueken finden, denn es wurde noch oft und lange darüber gesprochen. Es gab so einige angeregte begeisterte Stimmen zu vernehmen.

Am Nachmittag war das Cafékonzert mit Bartsch & Band das nächste Highlight am Horizont, bevor dann Dr. Lutz Kirchenwitz die Ausstellung „Liederbestenliste“ mit einem Gläschen Sekt für Alle eröffnete. Das Cafékonzert hinterließ bei vielen dabei Gewesenen einen bleibenden Eindruck. Ich selbst muss von mir behaupten, dass es mir um ganze drei gefühlte Grad wärmer wird, wenn ich Bartsch & Band im Konzert erlebe. Es klingt immer wieder nach einer ganz warmen Hommage an Gundi.

Eine kleine Anekdote kann ich mir jetzt nicht verkneifen.
Zum Wettbewerb reisten am Samstagnachmittag nach und nach die Teilnehmer an. So auch der gewordene Publikumsliebling 2011 Viktor Hoffmann (in Berlin lebender Liedermacher mit russischer Seele). Auf der Bühne am Abend erzählte Viktor dem Publikum, wie seine Zuganreise nach Hoywoy vonstattenging. Seine Hose riss im Zug an sehr ungünstiger Stelle um mehrere Zentimeter auf. So, erzählte er, wolle er sich nicht auf die Wettbewerbsbühne begeben. Er suchte sich nach Ankunft in Hoyerswerda zunächst ein Taxi am Bahnhof. Viktor wollte über die Stadtkenntnis eines Taxifahrers zu einem Laden gelangen, um sich eine neue Hose zu erwerben. Also traf er auf einen Hoyerswerdaer Taxifahrer, dem er sein Hosenleid klagte. Dieser fuhr zu einem Klamottenladen, stellte die Taxi-Uhr aus und kaufte spontan mit Viktor zusammen eine passende Hose, mit der er sich im Wettbewerb blicken lassen konnte.

Geschichten darüber, dass sich in Hoywoy Menschen menschlich begegnen, klangen am Abend nach Reality. Der von Viktor zum Wettbewerbskonzert eingeladene Taxifahrer konnte aufgrund seiner Familie mit Kleinkind leider nicht kommen. Viktors Ruf von der Bühne blieb unbeantwortet. Den Taxifahrer aber dann am Sonntagnachmittag zufällig auf dem Weg zum Friedhof, zu Gundis und Bernds Grabstelle, in einer Aral-Tankstelle zu treffen, war für Martin, Robert und mich etwas Unglaubliches. So konnte sich Viktor dann nicht nur vom Liederfest „Hoyschrecke“, der Kulturfabrik und der Stadt Hoyerswerda verabschieden, sondern auch von seinem Retter in der Not. Sollte ich jemals ein Taxi brauchen in Hoywoy, werde ich solange nach diesem Gesicht suchen, bis ich ihn gefunden habe, um mich dann an mein Ziel bringen zu lassen.

Somit reiht sich das 15. Liederfest „Hoyschrecke“ 2011 mit vielen kleinen Geschichten, Begegnungen, Lied & Musik und gemütlichen Stunden in die traditionsreiche Geschichte rund um die Kulturfabrik Hoyerswerda ein. Sabine und Uwe von der Kufa-Leitung; Pfeffi der Vater des Hoyschrecke –Treffens und Organisator; der Künstler Helge Niegel, der Jahr für Jahr die Hoyschrecken kreiert; Silvio Paul und sein ganzes Team hinter den Kulissen, hinterm Tresen und in der Küche; Pille-Ton-Team (hochgelobt von den Teilnehmern!) und das überregionale Team vom Liedercafé – ohne Euch Allen gäbe es nicht so ein Treffen mit so vielen schönen kleinen Geschichten und Eindrücken rundherum. Und das kommt jetzt nicht von mir, sondern dass erzählen sich bekannte und neue Gesichter unter den Gästen und Teilnehmern des Liederfestes „Hoyschrecke“!

Und ich spreche nicht für mich alleine, wenn ich sage, dass dies einer der schönsten Orte in Sachen Lied, Musik und Kultur ist. Das Hoyschreckentreffen alljährlich zum letzten Novemberwochenende wird neben der Ostsächsischen Sparkasse und dem Hoyerswerdaer Tageblatt vom PROFOLK und Gundermanns Seilschaft e. V. gefördert. Ich wünsche mir sehr, dass dies ewige Tradition bleibt und Hoyerswerda nicht auf der Landkarte verschwindet…Bis zum nächsten Jahr!
Herzlichst – Anja

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